Das Rheinland fordert in Brüssel eine stärkere Resilienz und Diversifikation europäischer Energieinfrastrukturen

Das Rheinland fordert in Brüssel eine stärkere Resilienz und Diversifikation europäischer Energieinfrastrukturen

Zweiter Parlamentarischer Abend des Metropolregion Rheinland e.V. in Brüssel

Rund 130 Teilnehmerinnen und Teilnehmer folgten der Einladung der Metropolregion Rheinland zu ihrem diesjährigen Parlamentarischen Abend nach Brüssel. Unter dem Motto „Europäische Energiesouveränität – Metropolregion Rheinland zwischen Binnenmarkt, Strukturwandel und globalen Umbrüchen“ diskutierten Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Wirtschaft, Verbänden, Wissenschaft und Medien aus dem Rheinland mit internationalen Akteuren und Stakeholdern über die energiepolitische Lage in Europa und die aktuelle wie auch zukünftige Situation der Industrie- und Wirtschaftsregion Rheinland.

Kernfragen des Abends: Wie souverän kann Europa beim Thema Energie sein? Welche Lehren sollten wir aus der Energiekrise für künftige, internationale Kooperationen ziehen? Und welche Rolle spielen dabei vom Strukturwandel betroffene Regionen wie die Metropolregion Rheinland – im Speziellen das rheinische Braunkohlerevier?

„Wir in Nordrhein-Westfalen wollen die erste klimaneutrale Industrieregion Europas werden. Das Rheinland mit seiner energieintensiven und wettbewerbsfähigen Industrie ist dabei Motor“ sagte Nathanael Liminski, Minister für Bundes- und Europaangelegenheiten, Internationales sowie Medien des Landes Nordrhein-Westfalen und Chef der NRW-Staatskanzlei, in einer eröffnenden Key Note. Gleichzeitig betonte er dabei, dass die Metropolregion Rheinland und die Landesregierung hier gleiche Interessen verfolgen und Seite an Seite stehen.

Mit dem geplanten Ausstieg aus der Braunkohleverstromung wird sich die Grundlage der Wirtschaftsstruktur des Rheinlands in den kommenden Jahren tiefgreifend verändern. Mit Blick auf den gesamten Energiesektor werden zukünftig alle verfügbaren Quellen erneuerbarer Energien erschlossen werden müssen. Dazu zählt auch, dass ein signifikanter Teil der Energie weiterhin vor Ort produziert wird. Dies ist auch eine Voraussetzung, um ein attraktiver Standort für Wirtschaft und Industrie zu bleiben. Aus Sicht der Akteure in der Metropolregion Rheinland muss die Transformation in einer Form gelingen, dass zum einen die Klimaziele umgesetzt und gleichzeitig Arbeitsplätze im Idealfall nicht nur erhalten, sondern auch neu geschaffen werden.

Viele Unternehmen im Rheinland hängen von der Energiewertschöpfungskette ab und daher ist die Region in besonderem Maße auf eine zuverlässige Energieversorgung zu wettbewerbsfähigen Preisen angewiesen, um weiterhin ihre Produkte vor Ort produzieren zu können und keine Auswanderung in Erwägung zu ziehen. Die Stärkung des Wirtschaftsstandorts Rheinland gerade in diesen Zeiten ist zudem auch im kommunalen Interesse, wenn Städte und Gemeinden im Rheinland Wertschöpfung vor Ort halten wollen.

„Das Rheinland ist ein Reallabor der Energiewende, unsere Transformation hat insbesondere mit Blick auf unsere direkten Nachbarn Belgien und die Niederlande eine europäische Dimension. Beim Aufbau neuer Infrastrukturen werden wir mehr denn je auf ein gutes nachbarschaftliches Miteinander angewiesen sein“, erklärte Dr. Uwe Vetterlein, Mitglied im Vorstand der Metropolregion Rheinland und Hauptgeschäftsführer der IHK zu Köln. “Wenn hier die Transformation gelingt, können viele europäische Regionen dem Beispiel des Rheinlands folgen”.

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