Deutsch-Belgischer Energiegipfel im Hafen von Seebrügge: das Rheinland begrüßt Intensivierung der grenzüberschreitenden Energiezusammenarbeit

Deutsch-Belgischer Energiegipfel im Hafen von Seebrügge: das Rheinland begrüßt Intensivierung der grenzüberschreitenden Energiezusammenarbeit

Am 14. Februar 2023 fand im Zeichen der europäischen Nachbarschaftspolitik der erste deutsch-belgische Energiegipfel im Seebrügge statt. Dem belgischen Hafen kommt nach wie vor eine wichtige Bedeutung zu: Im Zuge des Wegfalls der russischen Gaslieferungen konnte Deutschland vor allem dank des LNG-Terminals in Seebrügge kurzfristig mehr Gas zur Sicherstellung des eigenen Bedarfs importieren.

Auf dem Energiegipfel stand nun die Gestaltung der weiteren energiepolitischen Partnerschaft im Vordergrund. Die Intensivierung der deutsch-belgischen Zusammenarbeit soll im Energiebereich insbesondere auf das Ziel einzahlen, in Deutschland bis 2045 und in Europa bis 2050 klimaneutral zu werden. In Seebrügge unterzeichneten daher der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz und sein Amtskollege Premierminister Alexander de Croo sowie die beiden Energieminister eine „gemeinsame Erklärung“ für den „Übergang zu einer nachhaltigen CO2-neutralen Wirtschaft“ (hier in engl. zum Download bereit).

Die Erklärung sieht im Einzelnen neben der verstärkten Nutzung von Flüssiggas im europäischen Binnenmarkt, auch die Schaffung eines grenzüberschreitenden Leitungsnetzes für Wasserstoff bis 2028 vor, das beide Länder miteinander verbinden soll. Die Beschleunigung der deutsch-belgischen Zusammenarbeit soll zudem zu einer Stärkung der Energieunabhängigkeit führen. Um die Umsetzung der Erklärung sicherzustelen, soll eine „Energie-Kontaktgruppe“ aus den Verwaltungen beider Länder eingesetzt werden, die mindestens ein Mal im Jahr tagt und auch neue Felder der Kooperation identifiziert.

Mit ihren direkten Grenzen zu den Niederlanden und Belgien ist die Metropolregion Rheinland ein wichtiger europäischer Energiekontenpunkt. Das Rheinland nimmt somit in Deutschland eine Schlüsselrolle beim Aufbau der europäischen Energieunabhängigkeit ein. Grenzüberschreitende Energiepartnerschaften zu den beiden Nachbarstaaten, die das Rheinland unmittelbar betreffen und zu denen bereits in den einzelnen Gebietskörperschaften der Metropolregion durch eine Vielzahl an strategischen Wasserstoff-Initiativen ein regionaler Beitrag geleistet wird, werden daher mit großem Interesse verfolgt.