An gleich zwei Aachener Unternehmen konnte Aachens Bürgermeister Norbert Plum den Innovationspreis „RHEINLAND GENIAL“ übergeben – zwei Unternehmen, die auf den ersten Blick ganz unterschiedlich erscheinen und doch beide für Innovation aus Aachen stehen. Verliehen wurde der Award für 2020, der Corona bedingt im vergangenen Jahr ausfallen musste.
Auszüge aus der vom der Stadt Aachen zur Preisverleihung am 17.8.21 veröffentlichten Pressemitteilung lesen Sie hier:
Beitragsbild: Yvonne Debald, stellvertretende Fachbereichsleiterin Wirtschaft, Wissenschaft, Digitalisierung und Europa (l.) und Aachens Bürgermeister Norbert Plum überreichen Dr.-Ing. Johanna Holsten den „RHEINLAND GENIAL“-Award für die innovative Arbeit der flyXdrive GmbH.
Zunächst machte sich der Bürgermeister bei der noch jungen flyXdrive GmbH – einem Spin-Off der RWTH Aachen – ein Bild von der innovativen Technologie, unter anderem bei einer Führung: Sie betreibt anwendungsorientierte Forschung, Entwicklung und Beratung im Bereich der 3D-Mobilität und bietet vielfältige Lösungen für den Betrieb unbemannter Flugsysteme an. Norbert Plum weiß: „Aachen zählt zu den attraktivsten und erfolgreichsten Standorten für Start-Ups.“ Das Team von flyXdrive ist spezialisiert auf die Konzeption und Umsetzung von vollständig automatisiert fliegenden Flugsystemen, die auch außerhalb der Sichtweite und bei widrigen Witterungsverhältnissen weite Strecken betrieben werden können. Die flyXdrive GmbH leistet mit der Entwicklung von Autopilotensystemen einen wichtigen Beitrag zur sicheren Integration unbemannter Flugsysteme, also Drohnen, in den zivilen Luftraum. Dies ist eine notwendige Voraussetzung zur Nutzung von unbemannten Flugsystemen für gesellschaftsdienliche Aufgaben, etwa zur Unterstützung von Rettungskräften aus der Luft. „Die dritte Dimension für den Warentransport oder für medizinische Nutzung zu erobern, ist längst keine Vision mehr, es ist der nächste nötige Entwicklungsschritt“, ist Bürgermeister Plum überzeugt. Die Technologieinnovation des 2017 in Aachen gegründeten Unternehmens wird schon heute in diversen Förderprojekten eingesetzt, um die Integration von Drohnen in Rettungseinsätze in der Region Aachen und der Euregio Maas-Rhein zu entwickeln. „Wir kennen Ihr Unternehmen ja bereits aus vielen gemeinsamen grenzübergreifenden Projekten“, so Yvonne Debald, stellvertretende Leiterin des städtischen Fachbereichs Wirtschaft, Wissenschaft, Digitalisierung und Europa. Geschäftsführerin Dr.-Ing. Johanna Holsten, die den Preis erfreut als Bestätigung der wichtigen Arbeit entgegen nahm: „Bei der Mobilität in der dritten Dimension geht es vor allem darum, diese sicher zu machen. Die Flüge sollen komplett automatisiert stattfinden.“ Daran arbeitet das Unternehmen – auch in enger Kooperation mit der RWTH – kontinuierlich.
H. Zander GmbH & Co.KG, Aachen
Beitragsbild: Bürgermeister Norbert Plum (l.) und Yvonne Debald, stellvertretende Fachbereichsleiterin Wirtschaft, Wissenschaft, Digitalisierung und Europa (r.) überreichen der Marco und Walter Zander (m.) – unterstützt von Teilen der Mitarbeiter*innen – den „RHEINLAND GENIAL“-Award.
Auf eine viel längere Tradition blickt die Aachener H. Zander GmbH & Co. KG zurück, bei der der Bürgermeister den zweiten Stopp des Nachmittags einlegte. Bürgermeister Plum bei der Übergabe des Awards: „Ich weiß, wie wichtig eine stetige Fortentwicklung eines Unternehmens ist.“ Der langjährige Spezialist für Industrieelektronik ist seit 1950 Hersteller für Sicherheits- und Steuerungstechnik für den industriellen Maschinen- und Anlagenbau. Das Unternehmen entwickelt ganzheitliche, kreative sowie wirtschaftliche Hard- und Softwarelösungen für maßgeschneiderte Applikationen für den Mittelstand für Auftraggeber aus aller Welt. Zander Aachen hat schon früh die schnellsten Industriesteuerungen mit einer Verarbeitungszeit von wenigen Mikrosekunden auf den Markt gebracht, ein technologisches Alleinstellungsmerkmal. In dem Bereich der Funktionalen Sicherheit werden ebenfalls Schaltgeräte entwickelt und produziert: „Diese sind hochsicherheitsrelevant. Sie schützen Bediener von Maschinen und Anlagen. Davon hängen unter Umständen die Gesundheit oder das Leben der Mitarbeiterinnen oder Mitarbeitern ab“, beschreibt der Leiter des Technischen Vertriebs und dritte Zander-Generation im Unternehmen, Dr.-Ing. Marco Zander, nur ein Bespiel und ergänzt: „In diesem Bereich sind wir schnell und sehr gut aufgestellt und besser als die meisten Mitbewerber.“ Zander Aachen ermöglicht aber auch für viele andere Anwendungen erstmals eine genaue Messdaten- und Prozessverarbeitung, beispielsweise beim Steuern von Lasern, Schweißgeräten, wo erstmals die Prozessdaten ausreichend schnell erfasst werden können. Geschäftsführer Dipl.-Ing. Walter Zander und sein Sohn Marco betonen: „Wir profitieren hier sehr stark von der RWTH und der FH Aachen.“ Regelmäßig betreue man Bachelor- oder Masterarbeiten von Studierenden der Aachener Hochschulen.