Positionspapier - Ganzheitliche Wärmewende als Erfolgsfaktor der Transformation zur Klimaneutralität im Rheinland – Status quo und strukturpolitische Bedarfe

Ganzheitliche Wärmewende als Erfolgsfaktor der Transformation zur Klimaneutralität im Rheinland – Status quo und strukturpolitische Bedarfe

PositonsPapier

Die Transformation zur Klimaneutralität erfordert tiefgreifende Veränderungen im Wärmesektor für die Metropolregion Rheinland. Schließlich werden die rheinischen Wärmebedarfe, welche sich insbesondere aus Raumwärme und Warmwasser im Gebäudesektor (ca. 84.058GWh/a) sowie aus Prozesswärme im Bereich Industrie, Gewerbe, Handel und Dienstleistungen (ca. 115.115 GWh/a) zusammensetzen, aktuell noch primär aus Erdgas gewonnen. Dieser Herausforderung stehen im Rheinland jedoch auch beachtliche Potentiale in der Wärmeerzeugungspotentiale, bestehende Infrastrukturen und nicht zuletzt ein starkes Handwerk sowie engagierte Kommunen, Versorger und Unternehmen. Damit die Wärmewende im Rheinland gelingen kann, komm es aus Perspektive der Metropolregion nun insbesondere auf folgende Punkte an:

  • Aufgabenadäquate und nachhaltige Finanzierung: Kommunale Akteure benötigen langfristige finanzielle Unterstützung – etwa durch eine Verlängerung und Ausweitung der Bundesförderung, risikoabsichernde Instrumente für Geothermiebohrungen und gezielte Hilfen bei der Gebäudesanierung und Wärmeplanung.
  • Stabiler und unbürokratischer Rechtsrahmen: Kommunen, Unternehmen und das Handwerk brauchen klare Zuständigkeiten, Planungssicherheit und eine Entlastung von bürokratischen Hürden. Regulatorische Eingriffe, die Wahlfreiheit einschränken, wie verbindliche Effizienzstandards, sind kritisch zu hinterfragen.
  • Technologieoffenheit und lokale Umsetzungsspielräume: Die Wärmewende muss kontextbezogen erfolgen – ob Fernwärme, Wärmepumpe, Wasserstoff oder Biomasse. Bundes- und Landespolitik müssen unterschiedliche Lösungswege ermöglichen, ohne zentrale Vorgaben, die lokale Potenziale einschränken.
  • Ganzheitliche Zusammenarbeit aller Akteure: Die Wärmewende erfordert Kooperation zwischen Kommunen, Versorgern, Wirtschaft und Handwerk. Dafür braucht es einen gesetzlich gesicherten Zugang zu relevanten Daten sowie standardisierte Informationspflichten und eine strukturierte Einbindung aller Beteiligten.