Die Unternehmen Schreinerei Brammertz aus Aachen sowie die Weimbs Orgelbau GmbH aus Hellenthal wurden vor Kurzem mit dem Innovationspreis „Rheinland Genial“ ausgezeichnet.
Auszüge aus der von der Handwerkskammer Aachen zur Preisverleihung am 27.9.21 veröffentlichten Pressemitteilung lesen Sie hier:
Aachen/Hellenthal/Zülpich. Die Metropolregion Rheinland gehört zu den innovativsten Standorten Europas. Hier wird erfunden, neu organisiert und geforscht. Um dieser Stärke mehr Aufmerksamkeit zu schenken, vergibt die Metropolregion seit 2020 den Innovationspreis „Rheinland Genial“.
Ausgezeichnet werden Unternehmen und Organisationen, die Produkte, Dienstleistungen oder Geschäftsmodelle in Umwelt, Technologie, Service und Soziales erfolgreich „neu denken“. Mit dem Award werden Potenzial und Ideenreichtum in der Region sichtbar und die prämierten Unternehmen in ihrer Außendarstellung unterstützt. Wir stellen vier Handwerksbetriebe aus dem Kammerbezirk Aachen vor, die genial und dafür ausgezeichnet worden sind.
Foto©: Brammertz GmbH
Max Brammertz: „Mit dem Digi-Craft-Concept lebt ein digitalisierter Workflow in unserer Manufaktur für Fenster, Haustüren und Innenausbau“, sagt Max Brammertz. Danach stellte er das Tischlerhandwerk der Zukunft vor. Marco Herwartz überreichte den Preis an Alice und Aline, Eduard und Max Brammertz. „Es ist einfach genial, dass Ihr die Schritte geht, die in der heutigen Zeit nötig sind, und es ist ein großer Mehrwert für alle.“ Der Präsident der Handwerkskammer Aachen appellierte an die Geschäftsführerin der Metropolregion Rheinland, Ulla Thönnissen, dass ein regionaler Strukturwandel mit Industrie und Hochschule, aber eben auch nur mit dem Handwerk gelingen könne und bezeichnete dieses als „Kirsche“ einer Sahnetorte.
Der Schreiner kommt mit Lasermessgeräten und Tablets zum Aufmaß. Die Lasermesser sind direkt mit dem Tablet vernetzt. Er notiert alles im digitalen Kundenordner auf dem Tablet. Fotos der Situation vor Ort werden direkt auf dem Tablet mit Maßen, Skizzen und den Kundenwünschen beschriftet.
Dann wird der Lösungsvorschlag beim Schreiner persönlich präsentiert. Der Kunde steht vor einem großen interaktiven Bildschirm und sieht Visualisierungen und CAD-Renderings seiner Fenster, Türen oder Möbel. Währenddessen kann er am Bildschirm mit einem digitalen Stift direkt Ideen selbst einzeichnen und interaktiv mitgestalten.
In der Werkstatt riecht der Kunde das Holz, fühlt über die Holzoberflächen und sieht eine Manufaktur, in der Handwerk und modernste Technik zu außergewöhnlichen Ergebnissen zusammenfließen.
Bei der Montage-Besprechung mit den beteiligten Gewerken wird er professionell begleitet. Der Schreiner greift zum Tablet, öffnet Baupläne, zoomt Details heran, nutzt die digitalen Bilder und koordiniert alle Abläufe reibungslos.
Weimbs Orgelbau GmbH, Hellenthal
Foto© Weimbs Orgelbau GmbH
Frank Weimbs: „Mit Freude und auch ein wenig Stolz haben wir diese Auszeichnung der Metropolregion Rheinland entgegengenommen. Prämiert wurde unser Orgelneubau in Hanau-Lamboy in der Heilig-Geist-Kirche. Die Gestaltung des Orgelprospektes aus drei Millimeter starken Stahlplatten in Verbindung mit der gelungenen optischen Einfügung in den Kirchenraum überzeugte die Jury hinsichtlich Innovation und technischer Herausforderung.
Der Euskirchener Landrat Markus Ramers zeigte sich im Rahmen der Preisverleihung beeindruckt von der nahezu 100-jährigen bewegten Geschichte des bereits 1927 gegründeten Unternehmens.
„Für mich als Landrat und auch für die Wirtschaftsförderung in meinem Haus ist die Weimbs Orgelbau GmbH ein herausragender Botschafter für den Wirtschaftsstandort Kreis Euskirchen und ein Imageträger für traditionelles und gleichzeitig hochinnovatives Handwerk, in dem die Digitalisierung längst Einzug gehalten hat“.
Aktuell widmet sich das Unternehmen der Möglichkeit einer Orgelsteuerung mittels Smartphone oder Tablet, um mit geeigneten Apps dieses Instrument einer erweiterten Musikszene nahezubringen. Handarbeit und Hightech – diese Kombination macht Weimbs Orgelbau auch als Arbeitgeber attraktiv. (foto) ds
Mit dem Preis „Rheinland Genial“ soll das Gesamtbild der Region als innovativer Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort weiter gestärkt und neue Produkte sowie Dienstleistungen der Unternehmen gewürdigt werden. Metropolregion-Geschäftsführerin Ulla Thönnissen macht die Zielsetzung des Preises deutlich: „Wir möchten weitere Unternehmer und Gründer motivieren, ihre Vorhaben bei uns in der Region umzusetzen und gleichzeitig das große Potenzial des Rheinlands sichtbar machen.“
Beitragsbild© Handwerkskammer Aachen: Marco Herwartz (links), Präsident der Handwerkskammer Aaachen und Ulla Thönnissen (rechts), Geschäftsführerin der Metropolregion Rheinland überreichen die Auszeichnung an Alice und Aline, Eduard und Max Brammertz, der Schreinerei Brammertz in Aachen.