Welchen Klemmdurchmesser hat die kleinste Roboterhand der Welt? Jetzt 6 Millimeter! Und damit ist das Micro System für enge Räume und kleinste Bauteile der ASS Maschinenbau GmbH nur noch knapp halb so groß, wie das bisher kleinste am Markt verfügbare System.
Das Overather Unternehmen optimiert damit Gewichts- und Raumvorteile für die Produktionsprozesse seiner Kunden – und ist dafür nun als „RHEINALND GENIAL“ ausgezeichnet worden. Weitere Preise für hohe Innovationskraft erhielten die joke Technology GmbH und die Miltenyi Biotec BV & Co. KG aus Bergisch Gladbach. Kirsten Jahn, Dr. Erik Werdel und Volker Suermann übergaben die Awards im Namen der Metropolregion, des Rheinisch-Bergischen Kreises und der Rheinisch-Bergischen Wirtschaftsförderungsgesellschaft.
Auszüge der von der Rheinisch-Bergischen Wirtschaftsförderungsgesellschaft dazu am 2. Juli veröffentlichten Pressemitteilung lesen Sie hier:
Drei Unternehmen in Rhein-Berg erhalten den Innovationspreis RHEINLAND GENIAL der Metropolregion Rheinland
Auch der Rheinisch-Bergische Kreis gehört mit seinen Unternehmen zum Innovationsstandort Rheinland. Um diese auszuzeichnen, verleiht die Metropolregion Rheinland e.V. den Innovationspreis „RHEINLAND GENIAL“. Gemeinsam übergaben heute Geschäftsführerin Kirsten Jahn, Kreisdirektor Dr. Erik Werdel und Volker Suermann, Geschäftsführer der Rheinisch-Bergischen Wirtschaftsförderungsgesellschaft mbH (RBW) die Auszeichnungen.
Den Innovationspreis erhalten die ASS Maschinenbau GmbH aus Overath, die joke Technology GmbH und Miltenyi Biotec BV & Co. KG, beide ansässig in Bergisch Gladbach. „Wir freuen uns mit den Unternehmen und ihren Mitarbeitern sehr über diese Auszeichnungen“, so Dr. Erik Werdel. „Der Rheinisch-Bergische Kreis ist ein Wirtschaftsstandort mit Tradition, der sich dabei ständig neu erfindet. Dieser Innovationsgeist in den Unternehmen ist die Basis für eine zukunftsfähige Entwicklung“, ergänzt Suermann. Beide stimmen zu, dass das die größtmögliche Anerkennung verdient und haben noch weitere innovative Unternehmen auf der Agenda. „Wir könnten noch viele Betriebe nominieren“, verweisen Werdel und Suermann auf die Qualität der Unternehmen in Rhein-Berg.
Die Preisträger und ihre Innovationen:
ASS Maschinenbau GmbH, Overath – Ein Greifsystem für die Nische: Micro System für enge Räume und kleinste Bauteile
Die ASS Maschinenbau GmbH ist weltweit tätig als Entwickler und Hersteller von Greiferteilen, Roboterhänden und Automationsanlagen. Mit dem neuen Micro System hat ASS nun ein Nischenprodukt für Automationslösungen mit geringem Bauraum geschaffen. Das Micro System optimiert die Gewichts- und Raumvorteile. Mit einem Klemmdurchmesser von 6 Millimetern ist das Micro System nur noch knapp halb so groß als das bisher kleinste am Markt verfügbare System. Einsatz findet das Micro System überall dort, wo kleine Spritzgussmaschinen, kleine Linear-Handlings und andere Kleinstmaschinen im Einsatz sind oder wenig Platz im Werkzeug vorhanden ist. So lassen sich auch kleinste Bauteile einfach und sauber auf engstem Raum handhaben.
Den Kunden aus der Industrie stellt ASS zudem mit einem Micro-Schnellwechselsystem mehrere Winkelklemmstücke und -arme, Verbindungselemente, Greifarme in verschiedenen Ausführungen sowie eine angepasste Auswahl an Micro-Saugern zur Verfügung. Zudem legt ASS Wert auf ein ressourcenschonendes Design ohne dabei auf die technischen Produkteigenschaften zu verzichten. Geschäftsführer Reinhold Ziewers nahm den Preis mit folgenden Worten entgegen. „Wir freuen uns sehr und bedanken uns bei der Metropolregion Rheinland e.V. für diese tolle Auszeichnung. Ganz besonders bedanke ich mich bei unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, ohne deren Ideen und Einsatz all das nicht möglich wäre. Wir können stolz auf uns sein! Innovation und Nachhaltigkeit sind für uns seit langem wichtige und permanente Prozesse. Richtig zusammen geführt helfen unsere Innovationen nicht nur der Umwelt, sondern gleichermaßen den Kunden und uns selbst, nachhaltig und wirtschaftlich zu fertigen. Innovation und Nachhaltigkeit vorteilhaft kombiniert ist genial.“
joke Technology GmbH, Bergisch Gladbach – Die Arbeitsstation ENESKApostpro eröffnet der additiven Fertigung neue Möglichkeiten und bietet größtmöglichen Gesundheitsschutz
Die joke Technology GmbH ist europaweit Marktführer für Produkte zur manuellen Oberflächenfeinbearbeitung. Dies umfasst unter anderem Werkzeuge für Entgraten, Schleifen und Polieren. Bereits früh hat sich die joke Technology mit den Verfahren des 3D-Drucks befasst. Schnell hat das Unternehmen erkannt, dass sich hierbei gerade in der Nachbearbeitung große und für Anwender gesundheitskritische Lücken ergaben. Denn die gedruckten Teile kommen nie verwendungsfertig aus den Druckern. Manuelle Nacharbeiten sind nötig. Je nach Verfahren, Material und Anforderung an das Bauteil können die sehr vielfältig sein. Zudem entstehen bei dieser Nacharbeit Pulver und Stäube, die oft extrem gesundheitsgefährdend oder sogar explosiv sind. joke hat aus diesem Grund eine Arbeitsstation – die ENESKApostpro – entwickelt. Das Ziel war, den Anwender vor den schädlichen Bearbeitungsaspekten zu schützen, und ihm zudem die Möglichkeit zu geben, sämtliche manuellen Nachbearbeitungen in einer einzigen Anlage durchzuführen. Die ENESKApostpro bietet dafür einen komplett eingehausten Arbeitsraum. Durch eine Vielzahl an elektrischen und pneumatischen Handgeräten, die im Inneren der Anlage angeschlossen werden, können alle anfallenden Arbeiten erledigt werden. Während der Bearbeitung ist die Station komplett verriegelt und wird permanent abgesaugt. Vor dem Entriegeln stellt ein spezieller Abreinigungsprozess sicher, dass kritische Stoffe komplett abgesaugt wurden.
Der Geschäftsführende Gesellschafter Udo Fielenbach nahm den Preis mit folgenden Worten entgegen: „Wir bedanken uns sehr für die Verleihung des Innovationspreises und sind besonders stolz darauf, einer der Preisträger in der innovativen Region Rheinland zu sein. Wir bei joke legen großen Wert auf die kontinuierliche Entwicklung unserer Geräte und Prozesse. Ein spezieller Dank gilt unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die mit großem Einsatz Ideen vorantreiben und verwirklichen. Die Entwicklung der ENESKApostpro lag uns besonders am Herzen. Hier sehen wir einen dringenden Nachholbedarf in der Arbeitssicherheit, speziell auf dem stark wachsenden Markt des 3D-Drucks. Ziel war es, eine zu 100% schützende, aber gleichermaßen ergonomische Anlage zu entwickeln, mit der sämtliche Arten der Nachbearbeitung möglich sind. Innovationskraft ist in der heutigen Welt ein entscheidender Faktor für die Wettbewerbsfähigkeit. Die Metropolregion Rheinland zeichnet sich hierbei besonders aus und wir sind glücklich, Teil dessen zu sein.“
Miltenyi Biotec BV & Co. KG, Bergisch Gladbach – Vollautomatische Zellproduktion zur Bekämpfung von Krebs in der CliniMACS® Cell Factory
Seit wenigen Jahren befindet sich eine neuartige Immuntherapie gegen Krebs in der klinischen Anwendung: die CAR-T-Zell-Therapie. Abwehrzellen des körpereigenen Immunsystems eines Patienten, werden gentechnologisch im Labor so verändert, dass sie chimäre Antigenrezeptoren (CAR) auf ihrer Oberfläche bilden. Werden diese CAR-T-Zellen wieder in den Körper des Patienten zurückgeführt, lernt das Immunsystem, auf bestimmte Krebstypen zu reagieren und sie zu bekämpfen. Vielversprechende Erfolge wurden bereits bei der Behandlung bestimmter Arten von Leukämie erzielt. Der Nachteil der Therapie ist der zeit- und ressourcenaufwändige Herstellungsprozess, der außerdem eine entsprechende Infrastruktur und Expertise voraussetzt. Um dem weltweit hohen Bedarf an bezahlbaren Zelltherapeutika zu begegnen, hat Miltenyi Biotec die erste, eigene CliniMACS® Cell Factory aufgebaut: Ein Großraumlabor unter Reinraumbedingungen, das mit einer Vielzahl vollautomatischer Produktionsplattformen von der Größe eines Bürodruckers, den CliniMACS® Prodigy Systemen, ausgestattet ist.
Norbert Hentschel, CFO, nahm den Preis mit folgenden Worten entgegen: „Die CliniMACS® Cell Factory ist Ausdruck des Selbstverständnisses aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei Miltenyi Biotec, den Krebs mit innovativen Technologien zu besiegen. Täglich drängen unsere Teams die Grenzen des Machbaren weiter zurück. Ich freue mich daher sehr, dass die Metropolregion Rheinland die Innovationskraft unserer Produkte und Leistungen mit diesem Preis würdigt und ich nehme ihn sehr gerne im Namen des gesamten Unternehmens entgegen. Mein herzlicher Dank gilt unseren passionierten Kolleginnen und Kollegen, die diese und weitere Innovationen möglich gemacht haben und natürlich dem Rheinisch-Bergischen Kreis und der Rheinisch-Bergischen Wirtschaftsförderungsgesellschaft für die Nominierung zu dieser Auszeichnung.“
Beitragsbild Titelfoto: Klaus Lawrenz (v.l.n.r.): Volker Suermann, A. Fielenbach Udo Fielenbach, Dr. Erik Werdel, Kirsten Jahn.