Durch die Vielzahl im Rheinland ansässiger ressourcenintensiver Industrien sind die Potentiale einer kreislaufbezogenen Wirtschaft für die erfolgreiche Transformation zur Klimaneutralität von hoher Bedeutung. Auch deshalb verfolgen gegenwärtig viele rheinische Unternehmen eigene zirkuläre Innovations- und Wertschöpfungsaktivitäten.
„Die Unternehmen sind in einigen Bereichen der Kreislaufwirtschaft schon viel weiter als die Politik sie wahrnimmt“, sagt Dr. Uwe Vetterlein, Vorstandsmitglied der Metropolregion Rheinland (MRR) und Hauptgeschäftsführer der IHK zu Köln. „So hat z.B. die Chemische Industrie im Rheinland vor einer Woche eine Strategie vorgelegt, wie die Branche bis 2045 mit chemischem Recycling und dem Einsatz von Biomasse Ressourcen schonen und klimaneutral produzieren kann“, so Vetterlein weiter. Dafür müssten natürlich die entsprechenden Vorrausetzungen geschaffen werden: ein Vielfaches an Energie, schnelle, innovationsfreundliche Genehmigungen sowie eine gute Infrastruktur. „Auf dem Weg dahin muss die Speicherung von CO2 in großem Maßstab kommen.“
Als eine wesentliche Voraussetzung für den industriellen Einsatz von Carbon-Capture-Utilization-and-Storage-Technologien hebt Jürgen Steinmetz, Arbeitskreisleiter der Metropolregion Rheinland und Hauptgeschäftsführer der IHK Mittlerer Niederrhein, insbesondere den auch grenzüberschreitenden Aufbau einer geeigneten Transportinfrastruktur hervor: “Vor dem Hintergrund, dass wir in NRW und im Rheinland kaum Möglichkeiten haben, CO2 in großen Mengen einzulagern und/oder aufzubereiten, werden wir auch beim Thema Carbon Management auf eine starke Zusammenarbeit mit unseren europäischen Nachbarländern angewiesen sein. Dass hier große Kooperationsbereitschaft mit und Interesse am Rheinland bestehen, haben wir zuletzt bei unserem Besuch im Hafen Antwerpen-Brügge im Oktober feststellen können.“
MRR-Vorstand und Geschäftsführung mit NRW-Wirtschaftsministerin Mona Neubaur (v. l.: Thomas Schauf, LR Sebastian Schuster, Roswitha Arnold, Jürgen Steinmetz, Mona Neubaur, OB Felix Heinrichs, Dr. Uwe Vetterlein)
Über CCUS hinaus besitzt die Kreislaufwirtschaft in Nordrhein-Westfalen weitere enorme Potentiale. Von der Vielfalt dieser Aktivitäten in der Metropolregion Rheinland konnten sich die Mitglieder des nordrhein-westfälischen Landtages bei einem Parlamentarischen Frühstück überzeugen.
Eröffnet wurde der Morgen vom Vorsitzenden des Ausschusses für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie, Dr. Robin Korte MdL, der sich sichtlich über das rege Interesse an der Veranstaltung freute: „Nordrhein-Westfalen hat es sich zum Ziel gesetzt, der modernste und klimafreundlichste Industriestandort Europas werden. Als Vorreiter der klimaneutralen Transformation gilt es unbedingt zu verhindern, dass Unternehmen in Regionen mit weniger ambitionierten Klimaschutzzielen abwandern. Zirkuläres Wirtschaften hilft nicht nur dem Klima, sondern stärkt auch unsere Industrie im globalen Wettbewerb.“
Auch Mona Neubaur, stellv. Ministerpräsidentin und Ministerin für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes, zeigte sich beeindruckt von der Initiative der rheinischen Unternehmen: „Viele Unternehmen in der Metropolregion Rheinland arbeiten bereits jetzt vollzirkulär und zeigen, wie Wirtschaft und Klimaschutz Hand in Hand gehen können. Davon brauchen wir mehr. Denn diese Innovationskraft stärkt nicht nur NRW als Wirtschaftsstandort und sichert unsere Wettbewerbsfähigkeit, sondern macht uns zu echten Vorreitern für nachhaltigen Wohlstand.“
Ausstellende Unternehmen und Initiativen auf dem Parlamentarischen Frühstück der MRR waren die Aunde Achter und Ebels GmbH aus Mönchengladbach, die Covestro Deutschland AG aus Leverkusen, die HDB Recycling GmbH aus Hünxe, die Leroma GmbH aus Düsseldorf, die Mannstaedt GmbH aus Troisdorf, die Papstar Solutions GmbH aus Euskirchen, die Speira GmbH aus Neuss und das Circular Valley aus Wuppertal.