2011 ist im Rahmen eines Kulturworkshops des Region Köln/Bonn e.V. eine Idee geboren worden, die wenig später auf den Namen „Rheinischer Kultursommer“ getauft wurde. Schnell ist die Gebietskulisse um neue Partner erweitert worden und umspannt seit 2015 die Kulturregionen Aachen, Bergisches Land, Niederrhein und Rheinschiene. Heute sind es bereits 135 Formate und über 1.200 Einzeltermine, die den Rheinischen Kultursommer mit Leben füllen – Tendenz steigend. Die Verantwortlichen der Kulturregionen und Regionalmanagements sowie der Landschaftsverband Rheinland haben gemeinsam beschlossen die organisatorische Verantwortung vertrauensvoll in die Hände des Metropolregion Rheinland e. V. zu legen – ein Angebot, das nun in feierlichem Rahmen angenommen wurde.
Es geschieht im Rahmen des 25. Jubiläumsfestes des Kulturraum Niederrhein auf Schloss Wissen in Weeze: Der Rheinische Kultursommer wird von seinen Kooperationspartnern in die Hände des Metropolregion Rheinland e. V. übergeben.
Dr. Ansgar Müller, Landrat des Kreis Wesel und Vorstandsvorsitzender des Kulturraum Niederrhein e.V. sagt in seinen Grußworten: „Wir freuen uns sehr, dass diese Kulisse gewählt wurde für die Staffelübergabe eines Veranstaltungsformats, welches die Kulturakteure des Rheinlandes miteinander verbinden möchte. Ich wünsche mir, dass der Metropolregion Rheinland e.V. den Staffelstab trotz gebotenem Tempo sicher übernimmt und im Wettlauf mit den internationalen Metropolregionen zu einer kulturellen Bestleistung beiträgt.“
Die Koordinierungsleistung dieses Verbundprojekts wurde in den vergangenen vier Jahren vom Region Köln/Bonn e.V. getragen, denn genau hier lag auch sein Ursprung. Bereits zu Beginn tangierte die Gebietskulisse neben der Kulturregion Rheinschiene die Kulturregionen Bergisches Land und Niederrhein. Und auch die Kulturregion Aachen schaute mit Interesse auf die Entwicklung dieses neuen Formates. Kultur macht eben nicht an administrativen Grenzen halt und so entstand bereits 2015 im zweiten Durchführungszeitraum eine neue und wesentlich größere Gebietskulisse.
Mitwirkende sind seitdem die vier Kulturregionen Aachen, Bergisches Land, Niederrhein und Rheinschiene sowie der Landschaftsverband Rheinland und die vier Regionalmanagements im Rheinland.
Die territoriale Größe war damit ausgebildet, aber dennoch gab es weiterhin ein stetiges Wachstum: Seit vier Jahren wird eine steigende Anzahl von Kulturformaten in der Klammer des Rheinischen Kultursommers zusammengefasst und verschafft diesen einen gemeinsamen werbewirksamen Auftritt. Damit dabei formale und qualitative Kriterien erhalten bleiben und es einen fairen Auswahlprozess gibt, tagt jedes Jahr eine Experten-Jury mit Vertretern aus den beteiligten Kulturregionen.
Für diejenigen, die dem Rheinischen Kultursommer Leben einhauchen, nämlich die Veranstalter, die Künstler und viele ehrenamtlich tätigen Menschen, ist dies eine Möglichkeit zum Nulltarif über Regionsgrenzen hinaus bekannter zu werden. Gemeinsam wird so der Kultur im Rheinland eine stärkere Stimme gegeben. Die vielen unterschiedlichen und hochwertigen Programme sind für das Rheinland identitätsstiftend und fördern die Lebens- bzw. Aufenthaltsqualität für Bürger*innen und Besucher*innen gleicher Maßen.
Was heute noch fehlt, ist eine Koordinierungsstelle, die die gesamte räumliche Dimension umfasst. Die Kooperationsrunde steht seit einiger Zeit vor der Herausforderung, eine Festigung und programmatische Entwicklung des Formates zu gewährleisten. Am 19. April 2017 wurde schließlich der Beschluss gefasst eine Übergabe an den neugegründeten Metropolregion Rheinland e.V. zu initiieren, da er eben genau diese räumliche Dimension abdeckt.
Der erst im Frühjahr 2017 gegründete Verein hat sich nun dafür ausgesprochen, das Projekt zu übernehmen und weiter zu entwickeln. Die Interims-Doppelspitze des Metropolregion Rheinland e.V. ist durch Christian Zaum, Beigeordneter der Landeshauptstadt Düsseldorf und Dr. Ron Brinitzer, Geschäftsführer Innovation und Umwelt/International der IHK Mittlerer Niederrhein besetzt. Gemeinsam nehmen sie den Staffelstab – überreicht durch die Vertreter der Kulturregionen – entgegen.
Dr. Reimar Molitor, Geschäftsführendes Vorstandsmitglied des Region Köln/Bonn e.V., übergibt den symbolischen Staffelstab stellvertretend für die Vertreter des Rheinischen Kultursommers an den Metropolregion Rheinland e.V. „Der Rheinische Kultursommer hat sich in den vier Jahren seines Bestehens bereits zu einer festen Marke im Rheinland etabliert und wir freuen uns, dieses Kulturmarketingprojekt heute in die richtigen Hände weitergeben zu können“, so Molitor. Das Projekt biete einen gemeinsamen „starken“ Auftritt der bestehenden und neuen „lebendigen“ Kulturformate der freien Szene und der kreisfreien Städte, Kreise und Kommunen in den beteiligten Kulturregionen und stelle so das sehr große und vielfältige Angebot der Darbietungen und die Abwechslung der Veranstaltungsstätten in der Metropolregion Rheinland dar. „So werden damit Veranstalter, Künstler und Besucher erreicht und dabei indirekt auch die Wirtschaftszweige Nahverkehr, Hotelgewerbe und Gastronomie unterstützt.“ Neben den etablierten Formaten werde damit auch den vielen kleineren und hochwertigen Kulturangeboten die Möglichkeit geboten sich in dem größeren Raum der Metropolregion Rheinland zu präsentieren und ihre Aufmerksamkeit zu steigern.
Beratend bleiben die Gremienstrukturen aus Kooperationsrunde und Lenkungskreis also erhalten, so dass die Idee und die Erfahrungen aus den letzten Jahren weiter getragen werden können.
Dr. Ron Brinitzer bedankt sich im Namen des Metropolregion Rheinland e.V. für das große Vertrauen: „Wir fühlen uns geehrt und nehmen die Projektverantwortlichkeit gerne an und freuen uns auf die künftige Zusammenarbeit. Es stecken viele Chancen und Möglichkeiten in der gemeinsamen Vermarktung der Kultur – sie ist ein echtes Pfund in unserer Metropolregion.“
Zaum ergänzt: „Das Thema der Metropolregion Rheinland ist das Zusammenwachsen des heterogenen Raumes zu fördern und zu unterstützen. Sich als „Eins“ zu fühlen. Die bereits gelebte Kooperation des Rheinischen Kultursommers auf dem Gebietszuschnitt der Metropolregion Rheinland ist ein gutes Beispiel dafür.“
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