Prämiert: Rheinland genial

tarent solutions GmbH für seine innovative, agile Organisationsentwicklung. Durch diese wurden klassische Entscheidungswege und die Geschäftsführung im Wesentlichen aufgelöst. Das Führungspersonal hat dadurch die Möglichkeit, den Fokus stärker auf strategische und kundenorientierte Aktivitäten zu richten – und somit Geschäfte zu entwickeln statt zu führen.

Eine Organisationsinnovation
aus Bonn

geprüft und vergeben
im Juli 2021

https://www.tarent.de/

Nominiert von:
Stadt Bonn

Der Bonner IT-Dienstleister und Experte für moderne Softwareentwicklung tarent betreut mit über 300 Mitarbeitenden in Bonn, Köln, Berlin, Freiburg und Bukarest zahlreiche Unternehmen in der Digitalisierung ihres Geschäftsmodells. tarent begleitet ihre Kunden hierbei von der Ideenphase bis hin zur großskaligen Plattformentwicklung.

tarent hat sich seit 2016 den Prinzipien der agilen Organisationsentwicklung verschrieben. Neben einem positiven Menschenbild fordert dies individuelle und teamorientierte Verantwortungsübernahme, iteratives, selbstreflektiertes Arbeiten, Bereitschaft zu Experimenten und Transparenz. Im Januar 2020 hat das Unternehmen ein innovatives Experiment gewagt: die Geschäftsführung wurde abgeschafft!  Die Geschäftsführungssitzung wurde mit verschiedenen vertrieblichen und operativen Gremienveranstaltungen zusammengeführt und ein neues Gremium – das Extended Board – gegründet. Bestandteil des Boards sind die Geschäftsführung (als gleichberechtigter Teil), personelle Führungskräfte und Fachexperten, in Summe 21 Mitarbeiter*innen. Das neue Gremium hat sich den Auftrag gegeben, Information in der Organisation zu verteilen (Transparenz) und stets daran zu arbeiten, dass Entscheidungen da getroffen werden, wo die Kompetenz verankert ist (teamorientierte Verantwortungsübernahme).

Die Geschäftsführung hat nur noch in Fragen, die ihre explizite Rolle als Eigentümer betreffen oder gesellschaftsrechtlich an ihre persönliche Haftung gebunden sind, ein hervorgehobenes Entscheidungsrecht. Die Organisation hat sich dadurch in ihrer hierarchischen Tiefe, die zuvor schon sehr gering war, nochmals reduziert-Tatsächlich existieren operativ nur noch zwei Ebenen. Viele Entscheidungen, die zuvor bei der Geschäftsführung alleine lagen, werden erst in das Extended Board dann in entsprechende Gremien der Organisation delegiert – in Form einer vollständigen Delegation. Die Geschäftsführung gewinnt dadurch die Möglichkeit, sich von administrativen Tätigkeiten des Tagesgeschäfts weitestgehend zu lösen und den Fokus stark auf strategische und kundenorientierte Aktivitäten zu richten – Geschäfte entwickeln statt Geschäfte führen. Gerade in der Corona-Krise erwies sich die Konstruktion als besonders vorteilhaft. Alle krisenrelevanten Entscheidungen wurden durch das Extended Board über eine breite Basis von Mitarbeiter*innen getragen.