Abgeordnete aus Bundestag und Landtag haben im Kalkwerk Flandersbach mit IHK, Metropolregion Rheinland und Kalk-Hersteller Lhoist über die Transformation der Wirtschaft hin zur Klimaneutralität diskutiert.
Wülfrath, 10. Februar 2025. Industriearbeitsplätze sollen gesichert werden, Kalk soll weiterhin aus NRW kommen und in Zukunft idealerweise klimaneutral: darauf konnten sich alle Gäste des politischen Werksgesprächs bei Lhoist in Wülfrath verständigen – und das auch parteiübergreifend. Damit das gelingt, dürfe eine neue Bundesregierung keine Zeit verlieren, so die einhellige Meinung der IHK Düsseldorf, der Metropolregion Rheinland und von Lhoist. Wegweisende Gesetzesvorhaben, wie das Kohlenstoff-Speicher- und Transportgesetz oder die Ratifizierung des London-Protokolls, müssten in den Koalitionsvertrag und ins 100-Tage-Programm aufgenommen werden.
Alexia Spieler, Geschäftsführerin von Lhoist in Deutschland, betonte: „Wir wollen Wirtschaft und Klimaschutz zusammendenken. Planungssicherheit beim Zugriff auf den Rohstoff ist dafür die Grundlage. Mit den richtigen Rahmenbedingungen können wir dann die Dekarbonisierung unserer Produktion angehen.”
Auf Einladung der Metropolregion Rheinland und der IHK Düsseldorf hatten sich gleich mehrere Bundestags- und Landtagsabgeordnete im größten Kalkwerk Europas ein Bild vom Projekt EVEREST gemacht. Im Mittelpunkt stand die Frage, wie Klimaschutz in der Industrie ein Erfolg werden kann. Der Termin war schon länger geplant, verriet Thomas Schauf, Geschäftsführer der Metropolregion Rheinland. Dass man nun so kurz vor einer Bundestagswahl stehen würde, hätte man nicht erwartet, hilft aber ungemein, um die Dringlichkeit der anstehenden Maßnahmen Nachdruck zu verleihen. „Viele Unternehmen im Rheinland haben bereits Investitionen in den Klimaschutz getätigt. Doch für die ganz großen Schritte braucht es gemeinsame Anstrengungen aus Politik, Industrie und Gesellschaft. So ist die neue Bundesregierung gefordert, den Weg zu einem effizienten CarbonManagement noch in diesem Jahr zu ebenen. Daher ist dieser Austausch über die politischen Ebenen und Parteigrenzen hinweg sehr wertvoll.“, sagte Schauf in Wülfrath.
Deutschland hat sich das Ziel gesetzt, bis 2045 klimaneutral zu wirtschaften. Eine große Herausforderung, die man aber mit Tatkraft angehen wolle, sind sich die Gäste aus der Politik, darunter der CDU-Bundestagsabgeordnete Dr. Peter Beyer, die SPD-Bundestagsabgeordnete und Staatssekretärin Kerstin Griese und die Grünen-Bundestagsabgeordnete Ophelia Nick, ebenfalls Staatssekretärin, einig.
Dass die Zeit dränge, mahnt Gregor Berghausen, Hauptgeschäftsführer der IHK Düsseldorf, nachdrücklich an: „Die Unternehmen in unserem Bezirk sind äußerst erfinderisch und haben bereits bemerkenswerte Projekte entwickelt, so wie Lhoist hier in Wülfrath. Aber klar ist: Wenn Deutschland bis 2045 klimaneutral sein soll, sind noch einige Herausforderungen zu bewältigen. Da braucht es von der nächsten Bundesregierung, in NRW und auch in der EU Impulse.“