Der Arbeitskreis Energie und Transformation zu Gast bei einem Krefelder Traditionsunternehmen

Der Arbeitskreis Energie und Transformation zu Gast bei einem Krefelder Traditionsunternehmen

Die Herbstsitzung des Arbeitskreises Energie und Transformation der Metropolregion Rheinland fand in diesem Jahr bei der Gießerei Siempelkamp in Krefeld statt. Unter dem thematischen Dach „Industrietransformation im Rheinland“ kamen die Arbeitskreismitglieder in der vergangenen Woche zusammen, um sich ein rheinisches Traditionsunternehmen in Transformation anzuschauen. Den Auftakt des eigentlichen Sitzungsteils gestaltete der Ehrengast Stefan Rouenhoff (Parlamentarischer Staatssekretär bei der Bundesministerin für Wirtschaft und Energie, CDU/CSU-Fraktion). In seiner Keynote skizzierte er die aktuellen Herausforderungen, die sich aus dem Wechselspiel aus strukturellen Problemen in Deutschland und der veränderten Weltlage ergeben. Er betonte die Notwendigkeit und Dringlichkeit der politischen Unterstützung, um die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen wiederherzustellen und hob in diesem Kontext den Fokus auf Bezahlbarkeit und Versorgungssicherheit von Energie, den Ausbau von Dekarbonisierungsinfrastrukturen, die Stärkung des europäischen Emissionshandelns sowie grüne Leitmärkte für Stahl und Zement besonders hervor.

Anschließend stellte sich der Staatssekretär im Rahmen einer angeregten Paneldiskussion über politische Rahmenbedingungen für erfolgreiche Transformation im Rheinland gemeinsam mit Dr. Georg Geier (Geschäftsführer der Gießerei Siempelkamp), Ulle Schauws MdB (Bündnis 90/Grüne) und Lena Teschlade MdL (SPD) den Fragen des Arbeitskreisleiters Jürgen Steinmetz (Leiter des MRR-AKs Energie und Transformation sowie Hauptgeschäftsführer der IHK Mittlerer Niederrhein). Besonders intensiv wurde darüber diskutiert, wo in Wirtschaft und Verwaltung weiter Bürokratie abgebaut und wie die emissionsintensive Industrie mit bezahlbarer und sicherer Energie versorgt werden kann. In Bezug auf konkrete Gesetze und Maßnahmen wurden u. A. folgende Punkte festgehalten:

Das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz soll Menschenrechte in globalen Lieferketten schützen – das ist und bleibt ein wichtiges Anliegen, welches nicht relativiert werden darf. Gleichzeitig bedeutet das Gesetz in seiner jetzigen Ausgestaltung viel Bürokratie für die Unternehmen und muss dringend überarbeitet werden. Hier kann das Omnibus-Paket-I Orientierung stiften.

Wenn gesetzliche Vorgaben wie bspw. CSR-Berichtspflichten mit sofortiger Wirkung ausgesetzt werden, fungiert dies zwar als starkes Signal, die effektive Entlastung fällt jedoch u.U. deutlich geringer aus als intendiert. Denn: Solange ein Gesetz formal existiert, müssen auch die Strukturen in Unternehmen und Behörden weiterhin aufrechterhalten werden.

Für Energieversorgungssicherheit ist die Speicherfrage zentral – da waren sich alle Gesprächspartner einig. Für die Bezahlbarkeit von Strom müssen v.a. Netzentgelte weiter gesenkt sowie der Strom- vom Gaspreise entkoppelt werden. Preiszonendifferenzierungen wurden insbesondere aus Perspektive der Praxis als kontraproduktiv ausgeflaggt.

Wir danken dem Team der Gießerei Siempelkamp sowie allen Diskutanten, Gäste und AK-Mitglieder für diese gelungene Sitzung!

Fotos: Wunschkonzert Studios