Die Plastikverschmutzung der Meere ist weiterhin eines der größten globalen Probleme, die es zu lösen gilt. 8 bis 12 Millionen Tonnen Plastik gelangen jedes Jahr in die Weltmeere, 80 Prozent davon über asiatische Flüsse.
Das Solinger Startup „Plastic Fischer” entstand 2019, nachdem die Gründer Georg Baunach, Karsten Hirsch und Moritz Schulz im Mekong Delta in Vietnam selbst Zeugen der Verschmutzung wurden. Die Drei entschieden sich, das Problem selbst anzugehen und gründeten das weltweit erste Unternehmen, das sich systematisch auf die Bekämpfung von Meeresplastik in Flüssen konzentriert.
Der Ansatz sollte vor allem effektiv sein. Lösungen, die schnell gebaut, vervielfältigt und repariert werden können. Keine Solarpaneele oder weitere Import von High-Tech aus Europa. Stattdessen Low-Tech, lokal hergestellt und kostengünstig. Statt Vollautomatisierung des Systems werden langfristige Jobs vor Ort geschaffen und die Bevölkerung involviert. Das hilft nicht nur der Wirtschaft, sondern schafft auch ein Bewusstsein für das Problem.
Nachdem die Gründer in Indonesien mehrere Systeme einsetzten, unter anderem im Citarum River, einem der dreckigsten Flüsse der Welt, wurde das World Economic Forum und die Deutsche Welle auf sie aufmerksam.
Auf die darauffolgenden Anfragen aus aller Welt reagierte das Startup, indem sie die Baupläne samt Bauanleitung kostenlos auf ihrer Homepage “open source” zur Verfügung stellte. Dadurch möchten sie es jeder Organisation oder Einzelperson so leicht wie möglich machen, selbst etwas gegen die Verschmutzung der Meere zu unternehmen.
Um weiterhin Flüsse säubern zu können, benötigt Plastic Fischer Unterstützung, da ihre Arbeit sich finanziell nicht durch den Verkauf des gesammelten, aber selten recyclebaren Plastiks trägt. Andere Firmen können die Arbeit pro Tonne herausgefischtem und verarbeitetem Plastik finanzieren – und so selbst einen Beitrag gegen die globale Plastikkrise leisten!
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